Besenreiser wegspritzen

Besenreiser spritzen

Besenreiser wegspritzen zu lassen ist ein kleiner und nahezu schmerzfreier Eingriff, bei dem gute ästhetische Ergebnisse erzielt werden. Um der Nebenwirkung der Hyperpigmentierung vorzubeugen, sollte man die Beine vor und nach dem Spritzen für je zwei Wochen vor Sonne schützen. Nach der Sklerosierung begünstigen Kompressionsstrümpfe eine rasche, komplikationslose Heilung. Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf die Behandlung vorbereiten können, wie die Sklerosierung abläuft und wie die Nachbehandlung aussieht.

Besenreiser – Vor der Behandlung

Wenn man sich für eine Venenklinik entschieden hat, ist das Vorgespräch der erste Schritt.

Hier wird auch das tiefe Venensystem mittels Ultraschalls untersucht. So lässt sich feststellen, ob die Besenreiser nur ein oberflächliches, kosmetisches Problem sind. Manchmal sind sie nur ein Zeichen einer Schwäche der tiefen Beinvenen. In diesem Fall würde es wenig Sinn machen die Besenreiser wegzuspritzen, weil sie schnell wieder kommen würden. Wenn eine Sklerosierung der erweiterten Äderchen möglich ist, wird ein Termin im Herbst vereinbart.

In den zwei Wochen vor der Behandlung sollte man die Beine vor UV-Strahlung schützen. Sonnenbäder und Solarium sollte man meiden.

Am Tag vor der Behandlung sollte man keinen Alkohol trinken. Auch blutverdünnende Medikamente können dem Effekt der Behandlung reduzieren. Wer Blutverdünner nimmt, sollte dies deshalb anlässlich des Vorgesprächs mit dem Arzt besprechen. Er entscheidet, ob und wann die Medikamente weggelassen werden müssen.

Besenreiser wegspritzen für schöne Beine

Das Wegspritzen der Besenreiser ist keine grosse Sache und dauert 10-30 Minuten, je nachdem wie viele Besenreiser vorhanden sind und ob beide Beine betroffen sind.

Besenreiser mit Verödungsmittel entfernen
Mit einer feinen Nadel wird das Verödungsmittel eingespritzt. Der Vorgang ist schmerzlos.
Besenreiser Behandlung
Besenreiser können nach der Behandlung auch verfärben – hier helfen Strümpfe.

Mit einer sehr feinen Nadel wird das Verödungsmittel in die Vene gespritzt. Es kann als Flüssigkeit oder Schaum eingesetzt werden. Das Verödungsmittel (Polidocanol) reizt die Venenwände, sodass sie sich zusammenziehen. An den Gefässwänden bildet sich ein Blutgerinnsel. In den folgenden Wochen verklebt das Gefäss vollständig und wird vom Körper in Bindegewebe umgewandelt.

In dieser Zeit werden die Besenreiser immer blasser, bis sie nach ca. 6 Wochen (fast) nicht mehr sichtbar sind. Gelegentlich kann es bis zu drei Monaten dauern, bis das Endergebnis sichtbar ist.

Nachspritzen unerlässlich

Nicht alle Besenreiser reagieren sofort auf die Sklerotherapie. Nach etwa 6 Wochen steht deshalb der zweite Termin bei der Venenspezialistin an, um nachzuspritzen. Insgesamt sind 2-3 Sitzungen nötig, um alle Besenreiser zu entfernen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Wenn nach Jahren erneut Besenreiser auftreten, können auch diese Nachgespritzt werden. Häufig ist das sogar notwendig. Die Veranlagung an Besenreisern zu erkranken verschwindet durch die Behandlung nämlich nicht und so kommt es immer wieder zu neuen unerwünschten Äderchen.

Nachbehandlung nach der Sklerosierung

Direkt nach dem Spritzen darf man die Arztpraxis wieder verlassen und ist auch gleich wieder arbeitsfähig. Empfohlen wird, sich in der ersten halben Stunde zu bewegen, um eine Thrombose in den angrenzenden Gefässen vorzubeugen. Langes Sitzen oder Stehen sollte man möglichst vermeiden. Personen mit sitzendem oder stehendem Beruf ziehen es deshalb oft vor, für den Rest des Tages frei zu nehmen. Weiter sollte man ausreichend trinken.

Bereits nach einer Stunde darf man die aufgeklebten Tupfer oder Pflaster entfernen, wenn der Arzt keine anderen Anweisungen gegeben hat.

Die meisten Ärztinnen empfehlen ihren Patienten nach dem Wegspritzen der Besenreiser für 4-6 Wochen Kompressionsstrümpfe zu tragen. Der Druck von aussen presst die Gefässe leicht zusammen und begünstigt so deren sicheren Verschluss. Weiter helfen die Strümpfe das Thromboserisiko nach der Sklerosierung zu senken. Der Abbau von Blutergüssen wird ebenfalls begünstigt. Mehr zum Thema gibt’s im Beitrag Kompressionsstrümpfe gegen Thrombose.

Für mindestens zwei Wochen sollte man sich keiner Hitze oder UV-Strahlung aussetzen. Von Solarium, Sauna und langen Bädern ist abzuraten.

Risiken beim Wegspritzen von Besenreisern

Da das zum Wegspritzen von Besenreisern verwendete Medikament Polidocanol auch ein Betäubungsmittel ist, ist keine vorgängige Lokalanästhesie notwendig. Die Behandlung selbst empfinden die meisten Patientinnen als leicht brennend. Schmerzen treten keine auf.

Die häufigste Nebenwirkung der Sklerosierung sind blaue Flecken an der Einstichstelle, wie sie auch vorkommen, wenn man sich die Beine anstösst. Sie verschwinden von alleine wieder. Andere Nebenwirkungen sind selten.

Vor allem bei grösseren Besenreisern kann es nach Tagen oder Wochen zu einer Verhärtung und dunklen Verfärbung des Gefässes kommen. Hier kann es notwendig sein, die Vene aufzustechen und das Blutgerinnsel darin auszudrücken.

Die Häufigkeit einer Hyperpigmentierung der Haut im Bereich der behandelten Besenreiser wird je nach Studie mit 0,3-30% angegeben. Zu einer bleibenden dunklen Verfärbung kommt es vor allem bei Personen mit dunklem Hauttyp, wenn man sich in den Tagen nach der Therapie der Sonne aussetzt, bei grösseren Besenreisern und wenn Schaum anstatt Flüssigkeit verwendet wird. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen zur Nachbehandlung senkt das Risiko für eine Hyperpigmentierung.

Als unerwünschte Wirkung kann die gewünschte Thrombosebildung nicht nur in den Besenreisern auftreten, sondern auch darüber hinaus im umliegenden, oberflächlichen Venensystem oder sogar in den tiefen Venen.


Quelle:

S.Reich-Schupke (2014): Sklerotherapie-Tipps und Tricks für den praktischen Alltag; Vasomed 26.Jahrgang_6_2014 S. 298-305

Link zu Quelle: https://www.der-niedergelassene-arzt.de/fileadmin/user_upload/zeitschriften/vasomed/Artikel_PDF/2014/6-2014/Reich-Schupke_CME.pdf

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