Stützstrümpfe – Überblick

Stützstrümpfe sorgen mit ihrer milden Kompression für leichte Beine im Alltag. Wann man sie tragen sollte, welche Varianten es gibt, für wen sie sich eignen und vieles mehr, erfahren Sie hier.

Definition: was sind Stützstrümpfe?

Stützstrümpfe sind elastische Strümpfe, die den Blutfluss in Richtung Herzen mit einem milden Druck begünstigen und so gegen leichte venöse Beschwerden helfen. Die Beine werden vitalisiert und fühlen sich leichter an.

Stützstrümpfe aus feinstem Garn.

Wirkungsweise

Stützstrümpfe erzeugen aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften einen leichten Druck (Kompression). Dieser Druck presst die oberflächlichen Beinvenen sanft zusammen. Das verringert den Gefässdurchmesser, was wiederum die Venenfunktion begünstigt. Einerseits wird die Fliessgeschwindigkeit erhöht. Andererseits wird auch die Funktion der Venenklappen begünstigt. Diese feinen Segel lassen das Blut nämlich im Normalfall nur in Richtung Herzen passieren. Sind die Venen geweitet, können sie ihre Funktion nicht einwandfrei erfüllen und das Blut bleibt länger in den Venen liegen, was wiederum die Flüssigkeitsfiltration ins umliegende Gewebe begünstigt. So entstehen Schwellungen.

Hochwertige Stützstrümpfe sind ausserdem so gefertigt, dass der Druck im Fesselbereich am höchsten ist und zum Rumpf hin abnimmt. Dieser degressive Druckverlauf unterstützt den Rücktransport von venösem Blut zum Herz hin zusätzlich.

Wirkung von Stützstrümpfen

Durch die oben beschriebene Funktionsweise bieten Stützstrümpfe eine angenehme Wirkung, die Sie sofort spüren werden.

  • Verbesserte venöse Durchblutung
  • leichte, vitale Beine
  • geringeres Thromboserisiko
  • Prophylaxe von Krampfadern

Anwendungsgebiete

Stützstrümpfe eignen sich grundsätzlich für Personen mit gesunden Beinen und Venen, die Ihrer Gesundheit Sorge tragen möchten. Mögliche Anwendungsgebiete sind:

  • Funktionelle Beschwerden: Müde, schwere Beine, Spannungsgefühle oder leicht geschwollene Füsse gegen Abend sind nicht immer ein Zeichen einer Venenschwäche, sie können auch durch langes Stehen oder Sitzen verursacht werden. Stützstrümpfe lindern diese Beschwerden.
  • Prophylaxe im Alltag: Der moderne Alltag ist wenig venenfreundlich. Stundenlanges Sitzen oder Stehen, allgemeiner Bewegungsmangel und ungesundes Essen, das häufig auch zu einigen Pfunden zu viel führt, belasten die Venen. Das Risiko im Verlauf des Lebens an Krampfadern zu erkranken ist deshalb gross. Wer bereits bevor erste Beschwerden oder Krampfadern auftreten vorbeugt, kann die Venen schützen und die Entstehung von Krampfadern vorbeugen, oder wenigstens verzögern.
  • Reisen: Auf langen Reisen sitzt man stundenlang nahezu regungslos im Sessel, der Blutfluss wird dadurch verlangsamt. Hinzu kommen oft trockene Luft, ungenügende Trinkmengen und zu üppiges Essen. Diese Faktoren lassen das Blut eindicken. Es ist nicht erstaunlich, dass das Thromboserisiko unter diesen Bedingungen steigt. Das Thromboserisiko ist übrigens bei alle Arten des Reisens, also auch im Auto, Car oder Zug erhöht, nicht nur auf Flugreisen. Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Stützstrümpfe auf Reisen„.
  • Schwangerschaft: In der Schwangerschaft werden die Venen deutlich mehr belastet, unter anderem, weil die wachsende Gebärmutter auf die Venen im Bauchbereich drückt und weil die Blutmenge zunimmt. Schwangere haben deshalb ein erhöhtes Risiko für müde Beine, Schwellungen und Krampfadern. Stützstrümpfe können helfen diese Beschwerden vorzubeugen. In der Schwangerschaft werden aber in den meisten Fällen medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 empfohlen. Für interessierte gibt’s den Artikel „Stützstrümpfe in der Schwangerschaft„.

Stützstrümpfe – kein geschützter Begriff

Die Bezeichnung Stützstrümpfe ist nicht geschützt. Entsprechend vielfältig ist das Angebot an „Stützstrümpfen“. Nicht immer bieten die angebotenen Modelle die gewünschte Wirkung. Manche Modelle sind schlicht zu dünn, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, andere sind nicht der Beinform angepasst und drücken im Wadenbereich stärker als an der Fessel.

Am einfachsten ist es, Stützstrümpfe von bekannten Kompressionsstrumpfherstellern oder spezialisierten Stützstrumpfproduzenten zu wählen. Diese verfügen über das nötige Wissen, um wirkungsvolle Stützstrümpfe zu produzieren. Einige Beispiele: Venosan, medi, Bauerfeind, Sigvaris, Viva, Sockwell.

Stütz- oder Kompressionsstrümpfe?

Die beiden Begriffe werden oft Synonym verwendet, dabei gibt es entscheidende Unterschiede. Stützstrümpfe sind eher leicht, haben eine geringe bis mittlere Kompression und müssen keinerlei Standards erfüllen.

Anders sieht es bei Kompressionsstrümpfen aus. Damit sie in der Schweiz als solche anerkannt und von der Krankenkasse vergütet werden, müssen sie RAL zertifiziert sein. Um dieses Zertifikat zu erhalten, müssen die Kompressionsstrümpfe zahlreiche Normen erfüllen, sowie einen exakt definierten Druck und Druckverlauf aufweisen.

Stützklassen

Nicht alle Stützstrümpfe haben eine gleich hohe Stützkraft. In der Schweiz ist es gebräuchlich, die Druckstärke im Fesselbereich in mmHg anzugeben. Ein Druck unter 10mmHg bietet kaum Wirkung. Üblich sind deshalb Stützstrümpfe mit einem Fesseldruck zwischen 10 – 20 mmHg. Sie sind einfach anzuziehen und trotzdem wirkungsvoll gegen venöse Beschwerden. Manche Marken (medi, Sockwell) bieten auch Stützstrümpfe mit einem Fesseldruck bis 30 mmHg, die eine intensive Wirkung garantieren.

Viva 70den Stützstrümpfe
Die leichten VIVA 70den sind kaum sichtbar – die Wirkung aber spürbar!
Elegante Stützstrümpfe in 70den
Auch zum eleganten Kleidungsstil passen leichte Stützstrümpfe perfekt.

In andern Ländern werden Stützstrümpfe in vier Stützklassen eingeteilt. Mehr über die Stützklassen und deren Vor- und Nachteile erfahren Sie im Beitrag „Stützklassen„.

Grössen

Zur Grössenangabe von Stützstrümpfen verwenden nicht alle Hersteller die gleichen Angaben. Mögliche Grössensysteme sind:

  • Beinumfänge: Wird die Strumpfgösse anhand eines oder mehrerer Beinumfänge bestimmt, ist das die optimale Voraussetzung für eine gute Wirkung.
  • Schuhgrösse: Die einfachste Variante der Grössenbestimmung garantiert bei sehr dünnen oder kräftigen Beinen nicht immer einen optimalen Tragekomfort.
  • Grösse/ Gewicht: Die Bestimmung der Strumpfgrösse anhand der Körpergrösse und des Gewichts wird vor allem bei Schenkelstrümpfe und Strumpfhosen angewendet.

Längenvarianten

Die meisten Stützstrümpfe sind knielang. Das ist sinnvoll, denn im untersten Beinabschnitt ist der Druck in den Venen am höchsten und entsprechend stark belastet sind die Gefässe. Beschwerden und Schwellungen treten in der Regel im Bereich von Fessel und Wade als erstes auf.

Knie-Stützstrümpfe
Kniestrümpfe
Schenkel Stützstrümpfe
Schenkelstrümpfe
Stützstrumpfhose
Stützstrumpfhose

Eine Alternative sind Schenkelstrümpfe. Gerade für Frauen, die die Strümpfe zu einem Rock tragen möchten, ist diese Variante attraktiver und unauffälliger. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Venen am Oberschenkel ebenfalls unterstützt werden, was bei Besenreisern empfehlenswert ist.

Wer den Tragekomfort einer Strumpfhose bevorzugt, kann sich auch für diese Längenvariante entscheiden. Die Wirkung ist gleich wie bei Schenkelstrümpfen, weil das Leibteil der Strumpfhose keine Stützwirkung hat. Manche Modelle sind aber mit einem figurformenden Leibteil ausgestattet, um die Silhouette zu verfeinern.

Material

Stützstrümpfe werden immer aus einer Materialkombination gefertigt. Ein elastisches Garn, meist Elasthan, gibt den Strümpfen ihre Stützkraft. Kunst- oder Naturfasern, oder eine Kombination daraus, sorgen für Stabilität und ein angenehmes Tragegefühl. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind.

  • Elasthan: Die elastische Faser lässt sich bis um das Dreifache dehnen und findet immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Das Elasthan verleiht den Stützstrümpfen ihre Kompressionswirkung.
  • Polyamid: Polyamid-Fasern sind beständig, elastisch, leicht, fein, pflegeleicht und trocknen schnell. Ausserdem sind sie sehr formbeständig und eignen sich bestens für die Herstellung von Strümpfen. Polyamid kann auch mit dem Namen Nylon oder Perlon bezeichnet sein.
  • Mikrofasern: Mikrofaser ist ein Sammelbegriff für sehr feine Kunstfasern. Die Eigenschaften können sich unterscheiden. Gemeinsam ist allen Mikrofasern, dass sie sehr dünn und gleichzeitig äusserst beständig sind. Für die Herstellung von Stützstrümpfen werden Mikrofasern mit guten klimaregulierenden Eigenschaften verwendet. Durch den gerillten Querschnitt entsteht ein Kapillareffekt, der Feuchtigkeit schnell von der Haut wegleitet.
  • Baumwolle: Die Naturfaser ist besonders hautverträglich, angenehm weich und trotzdem fest im Griff. Baumwolle kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und sorgt so für ein sauberes, trockenes Tragegefühl auf der Haut.
  • Merinowolle: Die Wolle des Merinoschafs ist eine der feinsten Wollen überhaupt. Sie ist sanft zur Haut und kratzt nicht. Ausserdem wirkt das Material von Natur aus antibakteriell, was unangenehme Gerüche vorbeugt. Dank stark isolierenden Eigenschaften wird unabhängig von der Aussentemperatur ein angenehmes Klima erzeugt. Die Feuchtigkeit auf der Haut wird aktiv reguliert.
  • Bambusfasern: Bambusviskose wird aus Bambus gewonnen, hat ähnliche Trageeigenschaften wie Baumwolle und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen.
  • Seide: Die natürliche Faser bietet eine elegante Optik. Gute feuchtigkeitsregulierende und isolierende Eigenschaften machen die feine, geschmeidige Seide zum idealen Material für Stützstrümpfe.

Stützstrümpfe anziehen

Die meisten Stützstrümpfe sind sehr elastisch und haben einen moderaten Druck. Entsprechend einfach ist das Anziehen, fast wie bei einer normalen Socke.

Sollte das An- oder Ausziehen dennoch Mühe bereiten, können Textilhandschuhe mit Gummibeschichtung zu Hilfe genommen werden. Sie verbessern den Halt der Hände am Strumpf. Nur in den seltensten Fällen ist eine Anziehhilfe notwendig, z.B. wenn man die Füsse mit den Händen nicht mehr erreichen kann.

Folgende zwei Methoden können das Anziehen der Strümpfe erleichtern.

Umstülpen

  1. Schieben Sie die Hand so weit in den Strumpf bis sie die Ferse erreichen.
  2. Halten Sie die Ferse von innen fest und stülpen Sie den Strumpf um, bis die Ferse sichtbar wird.
  3. Strumpf über den Fuss ziehen.
  4. Rohr des Strumpfs fassen und Schritt für Schritt nach oben ziehen

Überstreifen

  1. Ziehen Sie bei Strümpfen mit offenem Fuss eine Gleitsocke über.
  2. Legen Sie Gummihandschuhe an.
  3. Ziehen Sie das obere Ende des Strumpfs über das Bein.
  4. Massieren Sie das Gestrick mit beiden Händen langsam nach oben.
  5. Entfernen Sie die Gleitsocke.

Pflegehinweise für Stützstrümpfe

Halten Sie sich bei der Pflege Ihrer Stützstrümpfe immer an die Pflegehinweise des Herstellers, damit diese lange halten und wirken. Die meisten Hersteller empfehlen folgende Pflege.

  • Stützstrümpfe täglich waschen, damit sie ihre Stützwirkung behalten.
  • Bei max. 30°C von Hand oder in der Waschmaschine waschen. Wird im Schongang gewaschen und ein Wäschenetz verwendet, erhöht das die Lebensdauer der Strümpfe.
  • Keinen Weichspüler, keine Chemikalien und keine chemische Reinigung. Diese Mittel können die elastischen Fasern beschädigen und die Strümpfe unwirksam machen.
  • Nach der Handwäsche nicht auswringen, sondern zwischen zwei Tüchern ausdrücken.
  • Strümpfe im Schatten aufhängen. Nicht in den Tumbler geben, nicht in die Sonne hängen und nicht auf die Heizung legen.
  • Nicht bügeln.
  • Haftränder: Wenn der Silikonhaftrand von Schenkelstrümpfen nicht mehr wie gewünscht am Bein haftet, kann man ihn mit einem feuchten Tuch sauberreiben.
  • Achtung Laufmaschen: Stützstrümpfe sind oft sehr fein und entsprechend anfällig auf Laufmaschen. Ringe, aufgeraute Haut oder spitze Fingernägel können schnell zu Schäden führen. Handschuhe schützen die Strümpfe beim Anziehen vor Beschädigungen.

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