Das Lipödem

Beim Lipödem handelt es sich um eine krankhafte Vermehrung von Fettgewebe, die meist die Oberschenkel betrifft. Auffällig ist, das die Körperproportionen beim Lipödem nicht stimmen. Trotz dünnem Oberkörper sind die Beine dick. Mit der Zeit verändert sich auch die Haut immer mehr und die Schwellung bereitet Schmerzen.

Wer ist betroffen

Vom Lipödem betroffen sind fast nur Frauen, oft gibt es in einer Familie mehrere Fälle, was für eine erbliche Komponente der Krankheit spricht. Ausgelöst wird die krankhafte Vermehrung des Unterhautfettgewebes in der Regel durch die hormonelle Umstellung in der Pubertät, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren.

Symptome

Die sichtbare, symmetrische Fettvermehrung an den Oberschenkeln ist nicht das einzige Symptom des Lipödems. Das vermehrte Fettgewebe behindert den Abfluss des Gewebewassers, wodurch sich die Flüssigkeit ansammelt, das Bein schwillt an. Die Folgen sind hohe Druck- und Schmerzempfindlichkeit und die Neigung zu blauen Flecken. Auch die Hautoberfläche verändert sich.

Stadieneinteilung Lipödem

Stadieneinteilung und Typen

Das Lipödem wird in drei Stadien eingeteilt. Im Stadium 1 ist die Hautoberfläche noch feinknotig, ähnlich wie bei Cellulite. Im Stadium 2 bilden sich grosse Dellen, die Haut wirkt wie eine Matratze. Im Stadium 3 bilden sich Wülste und Hautlappen, die das Bein stark deformieren.

Weiter kann das Lipödem in fünf Typen eingeteilt werden, die beschreiben wie stark sich das Lipödem ausdeht. Am häufigsten ist der Typ I bei welchem die Vermehrung des Fettgewebes an Gesäss und Hüfte zu finden ist.

Therapie

Das Lipödem selbst kann nicht geheilt werden, Ziel der Therapie ist es, Schmerzen zu lindern und im Gewebe eingelagertes Wasser zu drainieren. Diese Ziele werden mit der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) erreicht.

Komplexe physikalische Entstauungstherapie

Die Therapie setzt sich aus den vier folgenden Pfeilern zusammen.

Lymphdrainage:

Mit der manuellen Lymphdrainage (MLD) wird das Lymphsystem angeregt, damit es mehr Flüssigkeit aus dem geschwollenen Gewebe abtransportiert. Bei der apparativen intermittierende Kompressionstherapie (AIK) wird das Lymphsystem ebenfalls angeregt und die Verschiebung von Flüssigkeit aus dem Ödem durch den Druck der Manschette zusätzlich begünstigt.

Unser Tipp: Das VASOprime wave4 Lymphdrainagegerät ist speziell für die selbständige Anwendung zu Hause entwickelt worden und erleichtert die Therapie beträchtlich.

Kompressionsstrümpfe:

Damit die Flüssigkeitsansammlung im Fettgewebe nicht sofort nach der Lymphdrainage wieder auftritt, werden Kompressionsstrümpfe getragen. Bei Lipödem werden feste Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 oder 3 verschrieben.

Unser Tipp: Feste Strümpfe wie der Venosan 7002, der Juzo Dynamic oder der mediven forte sind in vorkonfektionierten Grössen erhältlich und eine kostengünstige Alternative zu den oft unnötig abgegebenen Massanfertigungen.

Bewegungsübungen:

Bewegungsübungen unterstützen die entstauende Wirkung der Kompressionsstrümpfe und sollten täglich durchgeführt werden.

Gewichtskontrolle:

Lipödempatientinnen müssen ihr Gewicht stabil halten, da sich neues Fettgewebe hauptsächlich im Bereich des Ödems ausbreitet. Übergewicht muss reduziert werden. Zwar ist das Lipödem diätresistent, am Rest des Körpers kann aber durchaus abgenommen werden.

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