Kompressionsstrümpfe gibt es in zahlreichen Variationen. Welcher Strümpfe die besten sind, kann man nicht einfach mit einer Rangliste festlegen. Denn welche Kompressionsstrümpfe am besten zu einem passen, hängt stark von der Indikation, der Gewebebeschaffenheit des Beins und den individuellen Vorlieben ab. Wer die verschiedenen Eigenschaften von Kompressionsstrümpfen kennt, kann am einfachsten das für sich passende Modell finden.

Die zwei Haupteigenschaften von Kompressionsstrümpfen sind die Kompressionsklasse und die Stiffness. Details wie das Material oder die Haftränder sorgen dann für den gewünschten Tragekomfort.

Die richtige Kompressionsklasse wählen

Kompressionsstrümpfe werden in den Klassen 1 bis 3 angeboten (mehr dazu im Beitrag „Die Kompressionsklassen„). Welche Klasse die richtige ist, hängt einerseits von der Indikation ab und andererseits von persönlichen Faktoren.

In den allermeisten Fällen werden Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 getragen, weil sie eine gute Wirkung bieten und von der Krankenkasse vergütet werden.

Bei leichten Krampfadern oder zur Prophylaxe sind Kompressionsstrümpfe der Klasse 1 geeignet. Ein weiterer Grund die Klasse 1 zu wählen ist, dass die Strümpfe einfacher anzuziehen sind. Manche Personen empfinden die leichte Kompression zudem als angenehmer.

Die Kompressionsklasse 3 wird etwa bei einem offenen Bein (Ulcus cruris venosum), bei fortgeschrittenem Lymphödem und bei sehr starker Schwellungsneigung eingesetzt, wenn ein fester Strumpf der Klasse 2 nicht die gewünschte Wirkung bringt.

Die besten Strümpfe haben die richtige Stiffness

Auf der Suche nach dem besten Kompressionsstrumpf wird ein wichtiger Faktor häufig nicht berücksichtigt – die Stiffness.

Die Stiffness ist die Festigkeit des Gestricks. Es gibt hochelastische Kompressionsstrümpfe, die sich stark dehnen lassen und solche mit sehr hoher Wandstabilität, die sich nur wenig dehnen lassen.

Hochelastische Kompressionsstrümpfe eignen sich bei leichten Venenbeschwerden ohne grosse Schwellungsneigung. Sie bieten vor allem an Beinen mit eher festem Gewebe einen guten Tragekomfort. In weichem Gewebe neigen sie zu Einschnürungen und sind deshalb auch bei ausgeprägten Schwellungen nicht geeignet.

Kompressionsstrümpfe mit mittlerer Stiffness bieten eine stärkere Wirkung gegen Schwellungen und neigen aufgrund des festeren Gestricks seltener zu Einschnürungen, selbst bei grossen Beinumfängen.

Eine Strumpf mit hoher Stiffness ist bei ausgeprägter Schwellungsneigung gefragt, etwa bei einem Lymphödem oder bei fortgeschrittenen Venenleiden. Das Gestrick liegt flach auf der Haut und schnürt selbst in weichem Gewebe nicht ein. Dank der niedrigen Elastizität lassen sich Kompressionsstrümpfe mit hoher Stiffness ausserdem einfach anziehen.

Die Details machen den Unterschied

Damit man den für sich am besten geeigneten Kompressionsstrumpf findet, sind neben der Kompressionsklasse und der Stiffness auch Details wie der Haftrand oder die Fussspitze entscheidend.

Haftränder bei Knie- und Schenkelstrümpfen

Der Haftrand gibt Kompressionsstrümpfen Halt, damit sie nicht nach unten rutschen. Er besteht aus einem Textilband und ist auf der Innenseite mit Silikon beschichtet.

Schenkelstrümpfe sind immer mit einem Haftrand ausgestattet. Je nach Marke und Strumpfqualität sind unterschiedliche Haftränder erhältlich. Die meisten Marken bieten folgende Haftränder.

• Noppenhaftrand: Die grossen Noppen bieten einen sicheren Halt und lassen gleichzeitig frische Luft ans Bein. Bei empfindlicher Haut kann es durch den Noppenhaftrand zu Reizungen kommen, insbesondere im Sommer.
• Mikronoppenhaftrand: Viele kleine, nahe beieinanderliegende Noppen bilden eine grosse Auflagefläche, was die Haut schont und guten Halt bietet. Zwischen den Noppen kann Feuchtigkeit entweichen, was für ein angenehmes Tragegefühl sorgt.
• Spitzenhaftrand: Spitzenhaftränder sind aus dünner Spitze gefertigt und auf der Innenseite mit einem oder mehreren Silikonstreifen ausgestattet. Das sorgt für einen sicheren Halt, kann aber auch wärmend wirken. Unter der Kleidung zeichnen die flachen Spitzenhaftränder am wenigsten ab.

Auch bei Kniestrümpfen ist ein Haftrand sinnvoll. Personen denen die Kniestrümpfe nach unten rutschen oder in der Kniekehle einschneiden, sollten auf der Suche nach dem besten Kompressionsstrumpf auf jeden Fall einmal ein Modell mit Haftrand ausprobieren.

Fussspitze

Bei Kompressionsstrümpfen kann man zwischen offener und geschlossener Fussspitze wählen. Die meisten Personen empfinden die geschlossene Fussspitze als angenehmer, weil sie besser sitzt, am Fussballen nicht einengt und man keine zusätzlichen Socken über den Strümpfen tragen muss. Die offene Fussspitze bietet den Vorteil, dass man beim Anziehen eine Gleitsocke verwenden kann. Das erleichtert das Anziehen.

Spezialfasern

Kompressionsstrümpfe enthalten immer elastische Fasern (z.B. Lycra) und Polyamid, das dem Gestrick Stabilität verleiht. Viele Hersteller geben dem Gestrick aber noch weitere Fasern bei, um spezielle Trageeigenschaften zu erreichen. Da Kompressionsstrümpfe mit umwundenem Garn hergestellt werden, kommt die Eigenschaft der Spezialfasern stark zum Tragen. Sie werden nämlich als äusserste Schicht ums Garn gewickelt und liegen dann direkt auf der Haut, während das Elasthan im Kern des Fadens eingeschlossen ist. Einige Spezialfasern in Kompressionsstrümpfen sind:

• Baumwolle für ein natürliches Tragegefühl: Viele Hersteller produzieren Kompressionsstrümpfe, die dank Baumwolle ein natürliches Hautgefühl bieten. Dazu gehören unter anderem die Venosan 3002, Sigvaris Thermoregulating oder Varisan Top Cotton.
• Mikrofasern für einen guten Feuchtigkeitstransport: Mikrofasern sind nicht nur weich und sanft zur Haut, sondern haben auch feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Durch ihren mehrteiligen Filament-Querschnitt leiten sie Feuchtigkeit gezielt von der Haut weg. Kompressionsstrümpfe mit Mikrofasern sind etwa die Venosan 4002, VenoTrain micro oder Juzo Soft.
• SeaCell für gesunde Haut: Bei fortgeschrittenen Venenleiden oder Lymphödem ist die Haut meist empfindlich. Die nötige Kompressionstherapie kann die Haut zusätzlich belasten. SeaCell Fasern im Gestrick sind hier die Lösung. Sie enthalten Bestandteile der Braunalge, die während dem Tragen Mineralien, Fette und Spurenelemente an die Haut abgeben. Die hautpflegende Wirkung ist so gut, dass sich die Strümpfe selbst für Personen mit Neurodermitis und Schuppenflechten eignen.
• Faser mit Lipid-Komplex gegen Juckreiz: Kompressionsstrümpfe liegen eng auf der Haut, sodass es bei täglichem Tragen zu einem abschuppenden Effekt kommen kann. Die Folgen sind Juckreiz und trockene Haut. Die VenoTrain Cocoon sind deshalb mit einer speziellen Pflegefaser ausgestattet. Der darin enthaltene Lipid-Pflegekomplex wird kontinuierlich an die Haut abgegeben. Durch die feuchtigkeitsspendende Wirkung trocknet die Haut nicht aus und der Juckreiz wird gelindert. Mehr dazu im Beitrag „Trockene Haut unter Kompressionsstrümpfen„.
• Silber gegen Bakterien: Silberionen wirken antibakteriell. Sie töten in einer Stunde 99.9% der Bakterien auf der Haut und schützt so vor Hautbelastungen und Infektionen, aber auch vor unangenehmen Gerüchen. Die Venosan 5002 sind die einzigen seriengefertigten Kompressionsstrümpfe mit eingestricktem Silberfaden. Die Wirkung hält auch nach über 250 Waschzyklen noch an.

Farben

Auch der beste Kompressionsstrumpf nützt nichts, wenn man ihn nicht regelmässig trägt. Der perfekte Strumpf muss deshalb nicht nur bequem sein, sondern auch gefallen. Wer Kompressionsstrümpfe online bestellt, hat die grösste Farbauswahl. Neben jährlich wechselnden Modefarben gibt es auch Kompressionsstrümpfe mit Glanz, mit semitransparentem Gestrick, mit Dip Dye Färbung, mit Batik oder mit Rippmuster.

Bestimmt finden auch Sie bei der grossen Auswahl den besten Kompressionsstrumpf für Ihre Bedürfnisse.