Kalte Füsse mit Kompressionsstrümpfen

In der kalten Jahreszeit sind kalte Füsse leider normal. Im Zusammenhang mit kalten Füssen und Kompressionsstrümpfen tauchen aber immer wieder unterschiedliche Aussagen auf. Einige raten dazu gegen kalte Füsse Kompressionsstrümpfe zu tragen, andere wiederum haben beim Tragen von Kompressionsstrümpfen kalte Füsse.

Schlechte Durchblutung – kalte Füsse

Kalte Füsse sind bei kalten Temperaturen normal. Die Blutgefässe ziehen sich bei Kälte zusammen, um die Durchblutung der Extremitäten herabzusetzen und eine Unterkühlung des Körpers vorzubeugen. Die Durchblutung kann aber auch durch eine Erkrankung des Gefässsystems eingeschränkt sein. Hier gilt es die venöse und die arterielle Durchblutung zu unterscheiden.

In den Arterien, welche sich zu sehr feinen Gefässen verästeln, wird sauerstoffreiches Blut zu den Muskeln transportiert, man spricht von der arteriellen Durchblutung. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK) ist die Durchblutung durch Einengung oder Verschluss behindert. Die häufigste Ursache ist die Arteriosklerose, also die Arterienverkalkung, welche unter andrem durch Rauchen, ungesundes Essen, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Diabetes verursacht wird.

Die paVK ist eine Kontraindikation für das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Sollte hier eine Kompressionstherapie nötig sein, darf diese nur nach genauen Vorgaben und unter regelmässiger Kontrolle des behandelnden Arztes durchgeführt werden.

Anders ist es bei einer schlechten venösen Durchblutung. Die Venen sind die Gefässe, welche sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurücktransportieren. Klappen in den Venen verhindern den Rückfluss von venösem Blut in Richtung der Schwerkraft. Mit zunehmendem Alter, bei Übergewicht, in der Schwangerschaft und durch erblich bedingte Faktoren werden die Venen und Klappen stark belastet. Erweitern sich die Venen oder werden die Venenklappen beschädigt, fliesst das venöse Blut in den Gefässen rückwärts, die venöse Durchblutung ist gestört. Dieses Phänomen kennen die meisten. Denn die beschädigten Venen schlängeln sich mit der Zeit und werden als Krampfadern sichtbar.

Hier werden Kompressionsstrümpfe verschrieben, welche die Beschwerden lindern und die venöse Durchblutung verbessern. Manche Personen haben aber auch bei Tragen von Kompressionsstrümpfen kalte Füsse. Für den Winter sind deshalb etwas festere Kompressionsstrümpfe empfehlenswert, welche die Füsse angenehm wärmen.

Kompressionsstrümpfe für den Winter

Im Winter sind Kompressionsstrümpfe mit Baumwolle besonders angenehm zu tragen. Die Naturfaser fühlt sich auf der Haut angenehm weich und wärmend an. Kompressionsstrümpfe mit Baumwolle sind:

  • Sigvaris Cotton und Sigvaris Cotton Xtra
  • Varisan Top Cotton
  • Venosan 3000
  • Varisan Innova für Herren
  • Juzo Dynamic Cotton

Für die Herstellung von Kompressionsstrümpfen werden umwundene Fäden verwendet. Um das elastische Garn sind die weichen Baumwollfäden gewickelt, sodass auf der Haut ausschliesslich die Baumwolle zu liegen kommt. Das verleiht dem Strumpf einen ähnlichen Tragekomfort wie einer normalen Baumwollsocke.

Im Winter bieten aber nicht nur Baumwollstrümpfe einen angenehmen Tragekomfort. Auch etwas festere Mikrofaserstrümpfe wirken leicht wärmend. Unsere Empfehlung für den Winter:

  • Varisan Top Micro
  • Sigvaris Comfort
  • Juzo Soft

Weitere Tipps für warme Füsse

  • Über den Kompressionsstrümpfen können zusätzlich ganz normale Socken getragen werden. Achten Sie darauf, dass die Socken am Abschlussbund nicht einschneiden.
  • Bewegung hält den Körper warm und wärmt auch die Füsse. Machen Sie am besten täglich einen Spaziergang.
  • Eine Massage regt die Durchblutung an und wärmt die Füsse. Mit Fussmassagegeräten oder Igelbällen kann man die Massage auch selbst durchführen.
  • Warme Fussbäder oder Saunabesuche wärmen die Füsse ebenfalls auf. Personen mit Venenleiden sollten bei der Anwendung von Wärme aber vorsichtig sein, da die Gefässe dadurch erweitert werden.

5 Comments to “Kalte Füsse mit Kompressionsstrümpfen”

  1. (Personen mit Venenleiden sollten bei der Anwendung von Wärme aber vorsichtig sein, da die Gefäße dadurch erweitert werden.) Ich habe Ödeme vermutlich wegen zu wenig Bewegung + zu viel Salz gilt dass da auch das Wärme gefährlich sein kann ?

    1. Guten Tag und vielen Dank für den Kommentar. Es ist richtig, dass Schwellungen durch Wärme verstärkt werden können. Bei Vorbestehenden Schwellungen sollte also nicht übermässig Wärme appliziert werden. In Ihrem Fall empfehle ich die Ursache möglichst zu beseitigen (mehr Bewegung, weniger Salz) – sind die Ödeme damit bekämpft, wird auch Wärme weniger Probleme verursachen.

      1. Das Übergewicht von ~ 40 kg ist mit Sicherheit auch ein Grund für die Ödeme aber da habe ich schon knapp 20 kg 2021 verloren ! Aber ich wiege immer noch 130 kg mit 181 cm !

  2. Jetzt fing ja die Ärztin an ich solle mich beim Hautarzt oder Phlebologen untersuchen lassen weil ich sonnst keine neuen Strümpfe bekomme ! Der Arzt der sie mir verordnete (ihr Mann) hätte mich nicht mit Geräten untersucht und darum wäre das ungenau !
    Jetzt muss man unter Umständen erstmal wochenlang Ärzte anbetteln damit die einen untersuchen, nur um noch mehrere Wochen warten zu müssen bis die Strümpfe dann ankommen !

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